Die Hände sind feucht, die Stimme ist leicht zittrig und das Herz schlägt einem bis zum Hals – am Hochzeitstag spielen die Emotionen verrückt, aber oft sind es nicht nur diese.
Die verschiedensten Bräuche, angefangen beim Brautstehlen bis hin zum Brautstrauß-Werfen, halten an diesem Tag die Gäste bei Laune und das Brautpaar auf Trab. Dass es hier aber auch regionale Unterschiede gibt, weiß ServusTV-Moderatorin Conny Bürgler. Bei einem Dreh zum Erfolgsformat „Heimatleuchten“ durfte die Pinzgauerin nicht nur Zeugin unterschiedlichster Heiratsbräuche in Oberösterreich, Niederösterreich und Kärnten sein, sondern konnte samt Kamerateam von ServusTV ein Paar von den Vorbereitungen bis hin zu seinem großen Tag – einer Vereinshochzeit – begleiten.
Was nun aber genau das Besondere an solchen Traditionen oder besser gesagt an einer Trachtenhochzeit ist, verrät uns Conny im Gespräch.
„Ich finde, in den kleinen Ritualen steckt viel Liebe und Respekt – das macht den Tag dann auch zu etwas Besonderem“, erzählt die Brauchtumsexpertin, die auch selbst ihre standesamtliche Hochzeit in Tracht gefeiert hat.
Für viele Paare gibt es nichts Schöneres, als in Tracht zu heiraten, und es werden immer mehr.
„Am Land heiraten mittlerweile wieder sehr viele Paare in Tracht. Meistens sind auch alle Hochzeitsgäste in Tracht, das passt einfach“, weiß Conny.
„Und Tracht ist einfach immer a fesches Gewand. Damit ist man immer gut angezogen und die Festtagstrachten sind sowieso immer wunderschön und somit perfekt für eine Braut und einen Bräutigam.“
Gut zu wissen ist außerdem: Es gibt regionale Unterschiede!
„Heiratet man in der ortsüblichen Festtagstracht, dann sind Farben und Formen vorgegeben. Aber heutzutage darf sich jede Braut ein paar Extras und Accessoires überlegen, die ihr wichtig sind und für sie zum schönsten Tag dazugehören.“
Es werden also alte Traditionen modern interpretiert und mit neuem Leben erfüllt. Und genau das spiegelt sich in der Tracht wieder. Aber nicht nur hier: In der Heimatleuchten-Folge kommen auch Bräuche wie „Flachskrageln“ oder „Störi-Anschneiden“ vor, die nach wie vor von vielen jungen Leuten durchgeführt werden, oft aber auch schon in Vergessenheit geraten sind.
„Ich komme ja selbst vom Land und kenne viele Bräuche. Aber diese beiden waren sogar mir fremd. Ich finde es super, dass die Jungen diese alten Traditionen weiterleben.
Immer wieder berührend ist das ,Brautliedsingen‘. Das hat mich auch bei meiner Hochzeit zu Tränen gerührt“, erinnert sich Conny Bürgler gerne an ihren großen Tag zurück.
Bei diesem Brauch kommen die Verwandten und Freunde des Brautpaares zum Elternhaus der Braut – denn hier schläft traditionsgemäß die Braut in der letzten Nacht vor ihrer Hochzeit – zum Brautliedsingen. Die Mutter der Braut sorgt dann für die Verköstigung der Sänger.
Auch Conny wollte unbedingt Tradition und ihre Wünsche für das Fest verbinden, und das ist ihr und ihrem Mann perfekt gelungen.
PS: Wenn wer nun Lust auf die Folge mit Conny Bürgler bekommen hat: „Heimatleuchten: Vom Anbandeln und Heiraten“ wird am Freitag, 03. Mai, ab 20:15 Uhr auf ServusTV ausgestrahlt.
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